nellapropella
Donnerstag, 26. Juni 2008
Schweden
06.06.08 – 24.06.08 Outdoorcamp Höglund


Blick aus meiner Huette auf das Buerohaus und die grosse Wiese

Arbeitsstart war stressig, da ich noch krank war und viel/viel Arbeit wartete. Fühle mich aber sehr wohl mit Lars, Martin, Steffi und Marc und Christian und Markus.

beim LAgerfeuer und Stockbrot Christian, MArtin und ich
Haben Inventur in der Küche gemacht, 300 Lebensmitteltonnen mit z. Bsp. Mehl/Linsen/Nudeln aus dem Bunker aus- und in das VP (Verpflegungszelt) eingeräumt … Dann habe ich meine Schwimmwesten gezählt, kontrolliert und eingeräumt, 300 Wasserkanister sortiert und aufgehängt, Zelte kontrolliert und aufgebaut……
Es folgt ein kurzer Abriss eines typischen Tagesablaufes, damit ihr euch vorstellen könnt, wie ich so lebe hier.

7:15 aufstehen und duschen (Dusche ist in hinter einer Holzverkleidung, aber eigentlich
draußen und bei 12 Grad ists ganz schön frisch)

8:50 loslaufen zum Küchenhaus, dass etwa 1 km entfernt liegt; man läuft durch Wald über
viele Wurzeln und ich habe schon Unmengen an Heidelbeerpflanzen gesichtet!

8:00-8:45 Frühstück und Rückweg nach Höglund (= Camp, wo ich schlafe und arbeite)

9:00 Arbeitsbeginn, ich packe ab jetzt hauptsächlich die Verpflegungstonnen (KVP) für die
Gäste, Das heisst, dass ich Dosen etc. von den Palettenstapeln hole und sie in blaue
Tonnen einsortiere und das Produkt dann einzeln auf zwei Listen abhake. Davon packe
ich so ca. 35 am Tag


beim Kohl schneiden, der auch in die Tonnen kommt
dann gibt’s noch so Aufgaben wie Räder putzen, Rasen harken und so weiter
12:00 Mittag

13:00 Arbeit siehe oben

18:00 Abendbrot

19:00 – manchmal 20:00 oder 21:00 Arbeiten; das war anfangs immer so, wird aber- glaube
ich- jetzt weniger; um 20:00 haben wir immer Besprechung

21:00 oder später Freizeit, da gucken wir oft im Matratzenlager DVD auf Leinwand, einmal
habe ich es geschafft laufen zu gehen und einmal haben wir Feuer gemacht

Freie Tage gibt’s nicht geregelt, aber wenn die Arbeit geschafft wird können wir einen halben Tag frei machen. Diese Woche ist das mal so! Darauf freue ich mich schon sehr. Das hohe Arbeitspensum, sowie die fehlende Selbstbestimmung und Freizeit haben mich ganz schön gestresst. Hatte deshalb einen Tag, an dem ich total fertig war und nur rumgeheult hab. Das Wetter ist auch ziemlich verregnet und es ist immer windig und so zwischen 12 und 16 Grad. Da das Team aber so nett ist und es ja bei der Arbeit auch oft was zum Lachen gibt, lässt es sich durchhalten. Habe auch gelernt, die kleinen freien Momente zu schätzen.

Der Tag, an dem der meiste Stress aufkommt, ist Samstag. Da reisen die einen Gäste an und die anderen ab. Das heißt zur Zeit ca 55 Abreiser und 120 Anreiser. Da stehen wir um 6:00 auf und arbeiten durch bis 21:00. Aber eigentlich macht das Spass mit den Gästen zu reden und sich um sie zu kümmern. Ich gebe die Verpflegungstonnen raus und die Schwimmwesten und Paddel. Dann kontrolliere ich noch, ob die ausgeliehenen Zelte in Ordnung sind. Dafür bauen die Gäste diese auf der großen Wiese auf und ich inspiziere sie dann. Da habe ich ordentlich zu tun, denn es sind nicht gerade die neusten, so dass öfter mal etwas kaputt ist und ich es dann schnell tauschen muss. Das ist wichtig, da die neuen Gäste sich dann ein Zelt abbauen und mit auf Tour nehmen. Was echt lustig ist, ist dass wir jeder ein Funkkgerät haben, um miteinander zu kommunizieren. Unter der Woche, wenn keine Gäste auf dem Platz sind, fallen dann lustige Sprüche aus dem ganzen Camp. Ja, also eigentlich geht es mir gut, obwohl die Arbeit z.t. sehr eintönig und viel ist. Es ist eben ein wenig belastend, dass ich nicht einfach ins Internet kann oder günstig telefonieren. Dafür muss ich immer Marc (Chef) fragen. Und der erlaubt es mir dann über seinen PC ins Netz zu gehen. Aber eigentlich ist das von dem Oberchef (jenz) nicht erlaubt. Der Oberchef sprich j punkt enz (wie wir ihn nennen) ist ziemlich streng und kompliziert und würde einen Aufstand machen, wenn er erfährt, dass die kleinen blöden Angestellten (wie er uns sieht) ins Internet gehen. Wir sollen doch keinen Spaß haben, sondern knüppeln wie im Arbeitslager. Deshalb bin ich jedenfalls ziemlich eingeschränkt.

Es folgen nun Listen, an denen ihr meine Lebensumstände erkennen könnt:

Worauf ich mich freue:

- essen drinnen im Warmen an einem normalen Tisch mit Kerzen
- duschen in einem Bad unter einer Dusche, die immer warm wird
- auf einer Couch flezen und nichts tun
- in einem guten Bett (schlafe auf so einem Armeehochbett) schlafen
- telefonieren ohne Kosten im Hinterkopf zu haben
- frühstücken im Cafe
- regelmäßig Sport machen
- aufs Klo gehen drinnen und mit Spülung (haben hier Plumsklos)
- warmes Wasser beim Zähneputzen
- ohne Regenjacke nachts aufs Klo gehen


Bin gerade insgesamt ziemlich nachdenklich und hoffe, meine Zukunftspläne zu konkretisieren, da ja der Zeitpunkt der Heimkehr näher rückt. Ich freue mich schon sehr auf alle Freunde und Familie und meinen Kiez. Nur die berufliche Zukunft ist immer noch nicht so klar, weshalb ich ziemlich viel am Grübeln bin. Werde mal der Frau aus Afrika, die mich nach Interesse an einer Stelle als Ergotherapeutin in Namibia fragte, schreiben, dass ich Interesse habe. Das große Problem dabei ist die Dauer von 2 Jahren. Zurzeit möchte ich mich eigentlich nicht so gerne für 2 Jahre ans Ausland binden. Und Afrika ist jetzt auch nicht so mein Favorit. Andererseits ist das ein gutes Angebot, wo ich viel lernen könnte. Ich werde es mal drauf ankommen lassen, vielleicht ist die Stelle ja eh schon weg.
Auf jeden Fall werde ich nicht nach Lappland auf eine Huskyfarm gehen, da mich das nicht weiterbringt und meine Hundeliebe nun auch nicht so riesig ist. Ist mir auch zu einsam und zu sehr auf wenige Menschen beschränkt. Das ist ja auch schon mal ein kleiner Schritt.




werde mir demnächst auch eine Axt oder Beil kaufen, da das soooooo viel Spass macht und immer nuetzlich ist
Conny

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